Arbeitskreis
Antibiotikaresistenz

Im Arbeitskreis „Antibiotikaresistenz“ engagieren sich 20 Experten aus verschiedenen Disziplinen und Institutionen zu den Themen Methodik der Empfindlichkeitsbestimmung, Beurteilung von Antibiogrammen, Resistenzentwicklung und diversen aktuellen Entwicklungen.

Ziel ist es, den in Praxen, Laboratorien und Institutionen tätigen Tierärzt:innen wissenschaftlich fundierte Informationen zu dem komplexen Themengebiet im Rahmen von Veröffentlichungen, Tagungsbeiträgen, Workshops und praktischen Hilfen zur Verfügung zu stellen.

Das Team

Leiter

Prof. Dr. Stefan Schwarz

030-838-61627

030-838-451851

Stefan Schwarz

FU Berlin, FB Veterinärmedizin
Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen
Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
14163 Berlin

Stellvertreterin

Dr. Heike Kaspar

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Abteilung 5: Referenzlaboratorien, Methodenstandardisierung, Antibiotikaresistenz
Referat 505: Antibiotikaresistenz-monitoring

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Der Arbeitskreis

Angesichts der Bedeutung der Resistenzproblematik in der Human- und Veterinärmedizin kommt der Erhebung wissenschaftlich fundierter Daten zur Resistenzlage bakterieller Infektionserreger ein besonderer Stellenwert zu. Innerhalb der DVG besteht daher seit dem Jahr 2000 ein Arbeitskreis, der sich mit Fragestellungen rund um das Themengebiet „Antibiotikaresistenz“ beschäftigt. Im Arbeitskreis werden Fragen zur Empfindlichkeitsbestimmung und -bewertung, aber auch zur Kontrolle von Resistenzen disziplinübergreifend diskutiert und bearbeitet. Einbezogen sind Experten aus universitären und außeruniversitären Einrichtungen und Instituten, die mit der Untersuchung und Bewertung von Resistenzen befasst sind sowie Fachleute aus den Bereichen Pharmakologie und Klinik.

Anspruch des Arbeitskreises ist es, die Grundlagen für aussagekräftige Empfindlichkeits-bestimmungen von bakteriellen Infektionserregern sowie für Monitoringstudien von Bakterien, die veterinärmedizinische, zoonotische und lebensmittelhygienische Relevanz besitzen, zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wurden in den vergangenen Jahren vor allem die Themengebiete „Probenahme, Anzucht und Identifizierung von Infektionserregern“, „Methodik der Empfindlichkeitsbestimmung“, „Beurteilung und Entwicklung von veterinärspezifischen Grenzwerten“ sowie „Praktische Umsetzung der Empfindlichkeitsbestimmung in den Laboratorien“ bearbeitet. Ergebnisse dieser Arbeit wurden in diversen Publikationen und Fortbildungsveranstaltungen an Tierärztinnen und Tierärzte aus Praxen und Laboratorien vermittelt.

Aktuell in der Bearbeitung sind Publikationen zur Probenahme, die die bisherigen Veröffentlichungen um Informationen zu weiteren Tierarten ergänzen werden. Hinsichtlich der Methodik wird die inzwischen als Standard etablierte Bouillonmikrodilution um Verfahren für seltenere oder anspruchsvolle Erreger erweitert und mittels Laborvergleichsuntersuchungen und Workshops an die Laboratorien weitergegeben. Außerdem werden die vom Arbeitskreis publizierten Vorschläge für Mikrotiterplatten-Layouts weiterhin auf Grundlage der nach wie vor einzigen verfügbaren veterinärspezifischen Normen (VET-Dokumente des US-amerikanischen Clinical and Laboratory Standards Institute, CLSI) erstellt bzw. aktualisiert. Für die Interpretation der Empfindlichkeits-bestimmung wurden bzw. werden zusätzliche fachliche Einschätzungen zur Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Wirkstoffe zur Verfügung gestellt.

Im Mittelpunkt der Bestrebungen des Arbeitskreises steht derzeit jedoch die Problematik fehlender Grenzwerte für die qualitative Beurteilung (Einteilung in sensibel-intermediär-resistent) der ermittelten quantitativen Daten (Minimale Hemmkonzentrationen). Es ist festzustellen, dass Grenzwerte für viele Tierart/Erreger/Wirkstoff-Kombinationen für den klinischen Einsatz, aber auch aufgrund der gesetzlichen Vorgaben (Verordnung über tierärztliche Hausapotheken, § 12c), benötigt werden – sie jedoch nicht immer in den verfügbaren Normen vorliegen. Eine aktuelle Zusammenstellung vorhandener Grenzwerte im Vergleich zu benötigten Werten ist derzeit in Bearbeitung.

Ergebnisse des Arbeitskreises werden auf der Webseite des Arbeitskreises, in Fachzeitschriften sowie regelmäßig bei Fachtagungen publiziert. Darüber hinaus sind Mitglieder des Arbeitskreises in Gremien der Tierärzteschaft bei aktuellen Fragestellungen zur Antibiotikaresistenz engagiert.

Mitglieder des Arbeitskreises (Stand Februar 2024): Prof. Dr. S. Schwarz, Berlin (Vorsitzender); Dr. H. Kaspar, Berlin (Stellvertretende Vorsitzende); Prof. Dr. W. Bäumer, Berlin; Dr. C. Cuny, Wernigerode; Dr. U. Exner, Ingelheim; Dr. A. Feßler, PhD, Berlin; Prof. Dr. K. Fey, Berlin; Prof. Dr. D. Höltig, Berlin; PD Dr. A. Jung, Hannover; PD Dr. V. Jung-Schroers, Hannover; Prof. Dr. C. Kehrenberg, PhD, Gießen; Prof. Dr. B. Kohn, Berlin; Dr. E. Müller, Bad Kissingen; Prof. Dr. K. E. Müller, Berlin; PD Dr. K. Müller, Berlin; Prof. Dr. A. Richter, Leipzig; Dr. C. Schwarz, Berlin; Dr. C. Sigge, Bonn; Dr. J. Verspohl, Hannover; PD Dr. C. Werckenthin, Oldenburg.

Downloads & Links

Leitlinien für die Tiermedizin unter Beteiligung der BTK (Rubrik Antibiotika)
Leitlinien zur Probengewinnung für die bakteriologische Diagnostik bei Hund und Katze
Leitlinien zur Probengewinnung für die bakteriologische Diagnostik beim Schwein, Rind, Geflügel und Fisch